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Tagesschule, Winterthur
- Verfahren: offener Wettbewerb
- Landschaftsarchitektur: Yann Junod, Coralie Berchtold
- Visualisierung: 3D Studio
- Auftraggeber: Stadt Winterthur
- Datum: August 2022






Situation und Baukörper
Um die Schulanlage für den nächsten Lebensabschnitt in ein neues Gleichgewicht zu bringen, werden die beiden alten Turnhallen durch den «Neuen Spezialbau» ersetzt. Dieser ist ebenfalls in der Höhe gestaffelt, um zwischen den angrenzenden Baukörpern zu vermitteln. Nach Norden dehnt sich der Baukörper aus, ganz im Gegensatz zu den bestehenden, schmalen Zeilenbauten. Seine Grundriss-Proportionen stammen eher vom Pausenhof, welcher räumlich durch das markante Betondach geprägt ist. Mit seiner neuen Massigkeit bildet der Baukörper den neuen Schwerpunkt, oder die neue Mitte, der Anlage aus.
Der relativ flache Baukörper der neuen Sporthalle am nördlichen Parzellenrand bildet das Gegengewicht zu den Bestandesbauten.
Ausdruck und Materialisierung
Der Ausdruck der bestehenden Bauten, mit teilweise verblüffend zeitgemässen Elementen, wird sehr geschätzt. Um die Ensemble-Wirkung beizubehalten, wird darauf aufgebaut.
Der «Neue Spezialbau» ist in seinem Ausdruck von horizontalen, vorgefertigten Betonelement-Bändern geprägt, welche bereits bei den Bestandesbauten vorkommen. Diese sind hier jedoch in der Regel ununterbrochen, also umlaufend, wie das Vordach des Pausenhofs. Einzige Ausnahme bildet der zweigeschossige, neue Singsaal welcher sich in der Fassade zum Pausenhof/Vorplatz abzeichnet und an die ehemalige hohe Turnhalle erinnert. Eingefärbte und gestockte Betonpfeiler bringen die Fassade in ein Gleichgewicht zwischen horizontalen und vertikalen Elementen. Die Pfeiler sind in ihrer Ausprägung angelehnt an die erdig-braun verputzen Wandscheiben des Bestands.
Die Sporthalle ist etwa zur Hälfte im Boden eingelassen. Über einem allseitigen, raumhohen Fensterband, scheint ein weiteres Ortbetonband zu schweben, welches das Dach ausbildet. Auf die erdig-braunen vertikalen Elemente wird verzichtet, um die Sonderstellung und -nutzung der Sporthalle auf dem Areal zu betonen.
Landschaftsarchitektur
Die Absicht der Umgebungsgestaltung ist es, die bestehenden Qualitäten aufzunehmen und zu stärken.
Der Hauptzugangsweg im Nord-Westen wird bis zur neuen Sporthalle erweitert und mit neuen Bäumen räumlich prägnanter ausformuliert. Diese «urbane» Seite ist der Hauptzugang zur Schule, hat einen öffentlichen Charakter und bereichtert das Quartier: Sporthalle, Hart- und Fussballplatz, Saal, Küche und Bibliothek sind hier angegliedert.
Der Schallschutz-Wall wird im Bereich der Aussenspielflächen mit Aushubmaterial zu einer spielerischen Landschaft umgestaltet und mit vielfältigen Spielangeboten ausgestattet: Ruschbahnen, Treppen, Amphitheater, Tribüne, Hügel, Senke, Piste. Der Wall bildet die «wilde» Seite mit kleineren, geschützten und beschatteten Räumen und ermöglicht den Kontakt mit der Natur.
Der Baumbestand wird fast vollständig erhalten, da sich der Schulneubau zwischen den Baumbestand einnistet. Neue Bäume um das Areal fassen die Anlage und binden die Aussenräume zusammen. Die Verdichtung der Grünräume sollen einen ökologischer Ausgleich zur Verdichtung des Quartiers und der Anlage selber herstellen. Die Biodiversität, Flora und Fauna wird gefördert.
Die befestigen Flächen werden auf das nötigste beschränkt und grüne oder sickerfähige Flächen maximiert.
Das innere Wegnetz wird erweitert.